Ernst Haeckel an Wilhelmine Hintze, Jena, 3. November 1911
Jena 3.XI.1911.
Liebe Freundin!
Herzlichen Dank für die schönen Bananen, die mich täglich in angenehmster Weise an meine indischen Genüsse erinnern!
Mein Allgemeinbefinden (Schlaf, Appetit) hat sich durch die 4wöchentliche Kur in Baden-Baden wesentlich gebessert, das locale Leiden nur wenig; ich gehe zwar täglich ½Stunde in meinen Garten, aber nur mühsam (auf 2 Stöcken) und mit Schmerzen in dem verletzten Hüftgelenk. || Den beginnenden Winter werde ich wohl ganz zu Hause zubringen. An Reisen und Bergsteigen darf ich nicht mehr denken.
Meine Hauptbeschäftigung ist jetzt die ausgedehnte Monismus-Korrespondenz; durch den großartigen Erfolg des Hamburger-Monisten Kongresses ist sie unheimlich angewachsen!
Mit herzlichen Grüßen
treulichst
Ihr alter
Ernst Haeckel.