Johann Schild an Ernst Haeckel, Padang, 8. Oktober 1902
Padang, 8. Oct. 1902
Hochgeehrter Herr Professor,
Ich schrieb Ihnen zuletzt am 11. Juni und hoffe, daß Sie meinen Brief erhalten haben.
Mit Dampfer „Sonneberg“, welcher vorgestern nach Europa abgegangen ist, sandte ich nach Hamburg
EH 1/17 = 17 Kisten
ANTON #18 = 1 Sack.
Ich habe Robert M. Sloman jr. in Hamburg ersucht, diese Sendung wie| gewöhnlich, an Ihre Adresse in Jena weiter zu befördern, und die Fracht und Hamburger Hafen mit Ihnen zu verrechnen. Die Versicherung habe ich bis Hamburg gedeckt.
Die 17 Kisten EH erlaube ich mir, Ihnen zu widmen. Der Inhalt ist:
EH # 1 = 1 Kiste mit 12 Schädeln
EH # 2/16 = 15 Kisten Korallen trocken
EH # 17 = 1 Kiste Fleischknochen in Formalin.
In Kiste No 1 befinden sich auch einige Süßwasserschnecken.|
Der Sack Caffee ANTON # 18 ist für Herrn Professor Anton dort; ich habe mir erlaubt, diesen Sack Ihrer Sendung beizufügen, weil sich die Fracht dadurch billiger stellt.
Ich habe heute Herrn Professor Anton ersucht, den Sack bei Ihnen in Empfang zu nehmen und seinen Frachtantheil Ihnen zu übermitteln.
Ich habe den Orang utan, von welchem ich Ihnen am 11. Juni schrieb, nicht ausgegraben. Ich lasse || ihn in seinem Grabe, bis Sie mir mittheilen, wie ich damit verfahren soll.
In der Hoffnung, Ihnen mit dieser Sendung Freude bereitet zu haben, verbleibe ich, verehrter Herr Professor, mit vorzüglicher Hochachtung
stets ergebener
Schild