Kiel, d. 14. Januar 1881.
Hochverehrter Herr Professor!
Meinen herzlichsten Dank für die schönen Medusentafeln, das treffliche Pacific-Buch und die 150 Mark! Die letzteren kamen mir im höchsten Grade unerwartet, aber – leider – auch ebenso willkommen: Ich nehme sie mit dankbarstem Herzen an!
Aber schon wieder habe ich eine Bitte! Sie stellten mir für mein ferneres Fortkommen eine generelle Empfehlung freundlichst in Aussicht. Ich glaube fast, ich werde sie in nicht allzu ferner Zeit gebrauchen; mir || wäre es deshalb lieb, sie bald zu haben, um auf alle Fälle gerüstet zu sein.
Sie spielen, seitdem ich zum ersten Male als Secundaner die „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ gelesen, in meiner Cenogenie die allererste Rolle unter ihren causae efficientes, und Ihr vorletzter Brief scheint besonders kräftig eingreifen zu wollen.
Die Wissenschaft hat jetzt bis auf weiteres vor mir Ruhe; um so energischer betreibe ich das Studium der englischen Sprache.
Ich werde wohl Anfang März nach London reisen, um zu sehen, was sich dort für meine Zwecke thun lässt. Auskunft auf Erkundigungen erwarte ich in den nächsten Tagen von dem mir || befreundeten jungen Carpenter (P. Herbert).
Ich hoffe, dass alles gut gehen wird!
Ein Blechgefäss für Sie zum Versandt lebender Seetiere ist bestellt; ich werde es schicken, so bald ich Strobilen bekommen kann; augenblicklich ist etwas viel Eis auf dem Hafen. Die Rechnung für das Blechgefäss wird der Klempner gleich nach Jena schicken.
Mit herzlichstem Gruss und nochmaligem Danke
Ihr Schüler
W. Haacke.