Karl Krall an Ernst Haeckel, Elberfeld, 28. Februar 1912
KARL KRALL
ELBERFELD, den 28. Februar 1912.
ROONSTR. 54,
Ew. Exzellenz
erlaubt sich der Unterzeichnete hiermit sein soeben fertiggestelltes Werk „Denkende Tiere“ zur Kenntnisnahme zu überreichen.
Der Verfasser hatte mehrfach den Vorzug, Ew. Exzellenz über den Verlauf der Versuche mit dem „Klugen Hans“ berichten zu dürfen. Diese Unterrichtsversuche an einem „Pferde“ sind inzwischen fortgeführt und erweitert worden, und zwar mit zwei Vollblutarabern Muhamed und Zarif. Die Besucher, die mehrfach Gelegenheit hatten, bei der Arbeit der Hengste zugegen zu sein, haben sich davon überzeugt, dass jede andere || Erklärung der Leistungen als die durch die eigene Denktätigkeit der Pferde widersinnig erscheint.
Indem ich hoffe, dass Ew. Exzellenz von dem schweren Unfall, der Sie leider betroffen hat, inzwischen wieder völlig genesen sind, verbleibe ich
mit hochachtungsvollem Grusse
Ihr ganz ergebenster
K. Krall