Wilhelm Engelmann an Ernst Haeckel, Leipzig, 1. Juni 1876
WILH. ENGELMANN
LEIPZIG
Leipzig, 1. Juni 1876.
Verehrtester Herr und Freund!
Ihre Sendung vom 29. Mai habe ich heute früh erhalten und Ihren Brief an Herrn Flegel nebst den 18 Figuren auf 3 Holzstöcken, so wie auch die früheren Figuren 1 und 83 zur Correctur übersandt. Ich habe nun Flegel die möglichste Sorgfalt empfohlen und hoffe, daß er nach und nach und bis in 4–6 Wochen solche fertig liefert. Diejenigen Figuren, die wir zuerst gebrauchen, wird er auch zuerst fertig machen. Nun habe ich nach unserer ersten Verabredung Alles hier vorbereitet, daß die neue Auflage hier gedruckt wird, und käme ich in große Verlegenheit, wenn ich alle meine Disposition zurücknehmen müßte. Papier und Holzschnitte liegen schon in der Druckerei und kann der Druck || jede Stunde beginnen. Das Papier aber wird vor dem Druck eines jeden einzelnen Bogens satinirt, daß es schon dadurch ganz unmöglich wird, die so einzeln satinirten Bogen nach Jena zu senden, wobei bei den [!] Hin- und Hersenden leicht noch ein Unglück passiren könnte. Hätte Herr Frommann eine Satinirpresse, so würde ich viel lieber bei ihm als hier drucken lassen und thut es mir beim besten Willen leid für dießmal darauf verzichten zu müssen. Bitte senden Sie mir recht bald den Anfang des Manuscriptes, da 40–48 Bogen schon beeilt werden müssen um solche bis September Oktober fertig zu liefern.
Mit aller Verehrung grüßt Sie freundschaftlichst
Ihr ergebenster
Wilh. Engelmann.