Karl Krobath an Ernst Haeckel, Wolfsberg, 5. November 1912

Wolfsberg in Kärnten,

5. Nov. 1912.

Sehr verehrter Herr Geheimrat!

Eine große Bitte ist’s – aber von der Seele herunter muß sie doch.

Erinnern Sie sich noch des Besuches vom vorigen Jahr, des || Kärntners, der Ende August in die Villa Medusa kam.

Ich war’s – und ich habe eine Frau – und die ersehnt einen handschriftlich niedergeschriebenen Ausspruch unseres Haeckel, damit dieser zu den Widmungen anderer Größen ins Album kommt. Na, und || so ists heraußen! Zürnen Sie mir, Herr Geheimrat, daß ich der Dolmetsch eines solchen Ansinnens bin?

Nichts wünsche ich mehr, als daß diese Zeilen Sie bei bester Laune, schaffensfroh und voll jugendlicher Begeisterung mitten im heißen || Kampf für Ihre Hochziele antreffen. Aus dem Herzen Thüringens kam einst die Reformation … und nun wieder eine, noch viel weitergehende. Auch Jena ist eine Wartburg geworden. Durch Sie!

In herzlicher Verehrung begrüßt Sie Ihr

Schriftsteller Karl Krobath.

Brief Metadaten

ID
28084
Gattung
Brief ohne Umschlag
Verfasser
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Österreich
Entstehungsland zeitgenössisch
Österreich-Ungarn
Datierung
05.11.1912
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
11,0 x 17,2 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 28084
Zitiervorlage
Krobath, Karl an Haeckel, Ernst; Wolfsberg; 05.11.1912; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_28084