Wolfsberg in Kärnten,
5. Nov. 1912.
Sehr verehrter Herr Geheimrat!
Eine große Bitte ist’s – aber von der Seele herunter muß sie doch.
Erinnern Sie sich noch des Besuches vom vorigen Jahr, des || Kärntners, der Ende August in die Villa Medusa kam.
Ich war’s – und ich habe eine Frau – und die ersehnt einen handschriftlich niedergeschriebenen Ausspruch unseres Haeckel, damit dieser zu den Widmungen anderer Größen ins Album kommt. Na, und || so ists heraußen! Zürnen Sie mir, Herr Geheimrat, daß ich der Dolmetsch eines solchen Ansinnens bin?
Nichts wünsche ich mehr, als daß diese Zeilen Sie bei bester Laune, schaffensfroh und voll jugendlicher Begeisterung mitten im heißen || Kampf für Ihre Hochziele antreffen. Aus dem Herzen Thüringens kam einst die Reformation … und nun wieder eine, noch viel weitergehende. Auch Jena ist eine Wartburg geworden. Durch Sie!
In herzlicher Verehrung begrüßt Sie Ihr
Schriftsteller Karl Krobath.