Gustav Adolf Krauseneck an Ernst Haeckel, Bad Darkau, 1. August 1906

Bad Darkau, am 1. Aug. 1906

oesterreichisch Schlesien

Hochverehrter Freund!

Ich bin seit 10 Tagen hier, da meine Frau die ihr verordneten Bäder in der sehr kräftigen Jodsole gebraucht, wie es scheint mit gutem Erfolg. Die recht unangenehme Kur dürfte bis ungefähr 20 August dauern und wird es dann von dem Zustande meiner Frau abhängen, was wir noch zu unternehmen im Stande sein werden. Ich möchte nach Holland gehen, vielleicht aber wird es klüger sein, bald nach Tirol zu kommen & Höhenluft als Nachkur zu genießen. In jedem Fall aber kommen || wir bei Ihnen vorüber und daher meine Bitte, mir früher mitzutheilen, ob Sie in der letzten Augustwoche zu Hause sind? Ich wäre außerordentlich glücklich, wenn ich Sie, hochverehrter Freund, begrüßen & in Ihrem Hause sehen könnte; wie lange schon, wie oft hoffte ich diese Freude haben zu können, ohne daß es bisher gelungen wäre. Wenn Sie nicht in Jena sind, sondern z. B. im Schwarzwald, so läßt sich vielleicht auch dort eine Begegnung herbeiführen.

Möge ich Sie recht wohl & munter finden können, befreit von den Beschwerden, deren Ihr letzter Brief gedachte. Niemand || kann es sehnlicher wünschen als ich!

Mit den herzlichsten Grüßen auch meiner Frau an Sie & Ihre Frau Gemahlin, in treuer Verehrung

Ihr ergebener

Gust. Krauseneck

Brief Metadaten

ID
27809
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Bad Darkau (heute: Lázně Darkov)
Entstehungsland aktuell
Tschechien
Entstehungsland zeitgenössisch
Österreichisch-Ungarische Monarchie
Datierung
01.08.1906
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
12,7 x 19,5 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 27809
Zitiervorlage
Krauseneck, Gustav Adolf an Haeckel, Ernst; Bad Darkau (heute: Lázně Darkov); 01.08.1906; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_27809