Franz Leydig an Ernst Haeckel, Rothenburg ob der Tauber, 10. Juni 1904

Rothenburg o/Tauber, | 10 Juni 1904.

Hochverehrter Herr College!

Nicht hoch genug habe ich es anzuschlagen, daß Sie, auf so vielfältige Art in Anspruch genommen, sich doch der Mühe unterzogen, mich mit einem Briefe zu erfreuen.

Empfangen Sie hiefür meinen verbindlichsten Dank!

Von den aus Anlaß Ihres 70jährigen Geburtstages erschienenen Artikeln habe ich die mir zu Gesicht gekommenen mit großem Interesse und zustimmender Theilnahme gelesen: Die allgemeine Huldigung war || eine wohlbegründete und wohlverdiente. (Daß sich zu den Lorbeeren eine Tropocorrespondenz gesellt hat, wird man kaum als eine allzu begehrenswerthe Zugabe ansehen können.)

Mit Befriedigung können sie auf Ihren Lebensgang zurückblicken und haben volle Ursache sich für einen Glücklichen zu preisen.

In vorzüglicher Hochachtung und mit herzlichen Grüßen, auch von Seite meiner Frau,

Ihr

ergebenster

F. Leydig.