Otto Lehmann-Russbüldt an Ernst Haeckel, Schmargendorf, 13. September 1912

FRIEDRICH DER GROSSE UND ERNST HAECKEL. ERZBISCHOF GRAF FIRMIAN VERTRIEB 30 000 PROTESTANTEN AUS SALZBURG. FRIEDRICH DER GROSSE, KÖNIG VON PREUSSEN, SIEDELTE DEN VERTRIEBENEN GARNBLEICHER GOTTLOB HAECKEL NEBEN VIELEN ANDEREN IN HIRSCHBERG AN. DER URENKEL DIESES GOTTLOB HAECKEL IST UNSER ERNST HAECKEL. DIE FREIGEISTIG-MONISTISCHE BEWEGUNG, DIE ERNST HAECKEL ZUM VORKÄMPFER HAT, IST DER PROTESTANTISMUS UNSERER ZEIT. SIE WIRD DAS VON LUTHER BEGONNENE WERK VOLLENDEN UND DIE DEUTSCHE KULTUR VON KIRCHLISCHEN [!] FESSELN BEFREIEN.

Excellenz, Dr. Aigner erzählte mir von seinem Besuch. Sie werden doch noch etwas erleben. Über 1000 Personen sind schon durch unsere Experimente ausgetreten, 10000 werden es voraussichtlich in diesem Jahr und dann geht es in der Progression bis zu dem Punkt, an dem die wirklich Gläubigen stehen, die immer bleiben werden, wie es ja auch noch Urtiere giebt.

Ihr Otto Lehmann-Russbüldt ||

Sr. Excellenz

Ernst Haeckel

Jena

Haeckelstrasse

Brief Metadaten

ID
27469
Gattung
Postkarte
Institution von
Komitee Konfessionslos
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Zielort
Zielland
Deutschland
Datierung
13.09.1912
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
1
Umfang Blätter
1
Format
9,2 x 14,0 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 27469
Zitiervorlage
Lehmann-Russbüldt, Otto an Haeckel, Ernst; Berlin-Schmargendorf; 13.09.1912; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_27469