Mit großer Freude empfing ich Ihr wertvolles Werk, für das ich Ihnen meinen herzlichsten Dank sage. Sein Studium wird mir viel Interesse und Anregung gewähren, wie mir ein flüchtiger Durchblick bereits gezeigt hat.
Ich habe diesen Winter sehr viel Arbeit, da ich den kranken Prof. Nüsslin zu vertreten habe. Ich lese sein 4stündiges Colleg über Zoologie und ausserdem || meine ständigen je 2stündigen Collegs über Forstzoologie der Säugetiere und Vögel und Geschichte der Descendenztheorie. Ferner bin ich für Vorträge über Entwicklungslehre am hiesigen Viktoriapensionat engagiert und halte Vortragscyklen in den Volkshochschulkursen hier und in Pforzheim.
Ich las einmal irgendwo, daß Sie mit dem Schreiben Ihrer Memoiren beschäftigt seien. Es würde natürlich für jeden Ihrer Verehrer und Schüler von außerordentlich großem Interesse sein, wenn diese Memoiren veröffentlicht würden, || sie würden jedenfalls einen der wertvollsten Beiträge zur Geschichte des darwinistischen Zeitalters bilden. In der Hoffnung, daß Ihre Autobiographie Ihren „Lebenswundern“ bald folgen möge und dass noch manches Werk aus Ihrer Feder zu erwarten ist, bin ich mit hochachtungsvollem Gruße