Finsterbusch, Ludwig

Ludwig Finsterbusch an Ernst Haeckel, Merseburg, 17. August 1885

Merseburg, den 17. Aug. 1885.

Hieraus geht für jeden logisch denkenden Kopf hervor, daß Unterzeichneter sich gegenwärtig in Merseburg aufhält. Solltest Du nun weder in Kamerun noch in Neu-Guinea Dich befinden, sondern in Jena bei Frau u. Kind den Räthseln dieser verwickelten Welt nachsinnen, solltest Du ferner nicht abgeneigt sein, einem alten Freunde die Wunder von Neu-Jena, vulgo Klein-Paris, zu zeigen: so dürfte ich nicht abgeneigt sein, auf ein Retourbillet in Deine Arme zu eilen. Ich würde ohne Frack im Reisekostüm antretena und erwarte durchaus keine Empfangsfeierlichkeiten wie sie Dir auf der Ameistenstation in Ceylon zu teil geworden sind. Du siehst, ich mache als gymnasialgebildeter Jüngling keine besonderen Ansprüche. Grüße auch Dein Weib und Kind. Ich bleibe bis Mitte der nächsten Woche hier.

Mit herzlichen Gruß. Dein Ludwig Finsterbusch.

per adresse: Regierungs-secret. Weiss (Neumarkt)b

[Adresse]

Herrn Professor Dr. E. Haeckel

Jena

a gestr.: ,; b weiter am linken Rand, quer zur Schreibrichtung: per adresse: … Weiss (Neumarkt)

 

Briefdaten

Gattung
Empfänger
Datierung
17.08.1885
Entstehungsort
Entstehungsland
Zielort
Jena
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 2341
ID
2341