Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 30. Dezember 1880

Glasgow, 30/12 80.

Liebster Freund!

Herzlichsten Dank für Ihren lieben Brief und den Radiolarien Ooze, von dem schon Mehreres auf Glas, und Ihnen Ihrer lieben Frau und den Kindern die aufrichtigsten Glückwünsche zu 1881. Mögen Sie Alle gesund bleiben – Schöpfungs Geschichte – Anthropogenie etc. 25 weitere Auflagen erfahren, und wir uns im kommenden Jahre wiedersehen! – ||

Sie sind jedenfalls moralisch verpflichtet der philosophical society of Glasgow einen Besuch abzustatten. Wir sind ja jetzt 2fache Collegen. Mein Doctortitel ist bis zu Zeiss nach Jena gedrungen, der mir kürzlich eine trockne F. Linse suba z R. – M. D. zusandte. –

Zu Weihnachten wollte ich Ihnen schreiben – aber Zeit – Zeit! Ich habe Ihnen meine guten Wünsche anweisen lassen à la Marmelade und einige gebackene Radiolarien für die Kinder beigelegt. – Die || flachen Blechschachteln enthalten den wahren Bathybius – „Guava Jelly“. Hoffentlich mundet er. Das Ectoderm für die schottischen Marmeladentöpfe soll speziell das Auge der Frau Professor erfreuen. Ich nehme an es ist Alles ganz angekommen. –

Meine gestern erhaltene Doctor Rechnung stellt mir das beste Zeugniß aus daß ich an 1881 mehr Anrecht auf Gesundheit für Frau und Kinder habe || als bisher. – Ich habe meiner Frau schon gesagt daß ich mich versucht fühle Holmhurst zu verkaufen und die nöthige Anzahl Betten im Lazareth zu nehmen. –

Nochmals Glück auf zu 1881 und die schönsten Grüße von Haus zu Haus. Ihr

treu ergebener

Paul Rottenburg

Mit Freund Murray aß ich kürzlich in Edinburgh zusammen auf der Durchreise nach Newcastle; er hat den Abbé Renard bei sich seit längerer Zeit arbeiten. –

a eingef.: sub

Brief Metadaten

ID
19999
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Vereinigtes Königreich
Datierung
30.12.1880
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
11,4 x 18,3 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 19999
Zitiervorlage
Rottenburg, Paul an Haeckel, Ernst; Glasgow; 30.12.1880; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_19999