Frankfurt a/M d. 11. Oktob. 94.
Verehrter Herr Professor!
Ihren werthen Brief & Bild vorigen Monat erhalten. Das Bild ist ausgezeichnet.
Ich habe nach Ihrer Abreise von hier an dem Kopfe der Büste wenig mehr gearbeitet, um Nichts daran zu verderben; auch habe ich die Büste mit Rock & Halsbinde bedeckt & ich glaube es sieht besser so aus. Eine Standbüste (ohne Fuß) ähnlich der „Kopf’schen“ kann ich nachträglich immer noch daraus machen, d. h. vorausgesetzt, daß Sie, Herr Professor & Ihre Freunde mit meiner Arbeit zufrieden sind.
Dem Herrn Justizrath Hertzog und dem Herrn Blaschek habe ich die Zusendung persönlich gebracht aber nur letzteren Herrn gesprochen. ||
Vorgestern habe ich die Büste erst geformt, in einigen Tagen sind 3 Abgüsse fertig, die ich nach Jena abgehen lassen werde.
Sollten Sie, Herr Professor noch mehre Tage in Potsdam verweilen, so könnte ich Ihnen, Anfangs nächster Woche eine Photographie der Büste zuschicken, da ich hoffea dieselbe Sonntags in meinem Atelier photographieren zu lassen.
Im Café Goldschmidt, hier, wo ich diese Zeilen an Sie schreibe, sehe ich soeben in der „Moderne Kunst“ die Abbildung Gabriel Max’s Pithecanthropos alalos, von welcher || Kunstschöpfung Sie mir bei Ihrem Hiersein erzählten. Der begleitende Text zu dem Lichtdruck ist: „Georg Malkowsky“ unterzeichnet und derselbe nennt es eine „ernsthafte Schöpfung voll grandioser Gestaltungskraft“; dem stimme ich vollkommen bei.
In der Hoffnung Ihnen Anfangs nächster Woche eine Photographie der Büste schicken zu können grüßt Sie
in ausgezeichneter Verehrung Ihr
Gust. Herold
a eingef.: hoffe