Hedwig Schaxel an Ernst Haeckel, Graz, 20. August 1910.

Graz, am 20. August 1910.

Hochverehrter Herr Geheimrat!

Es tut mir von Herzen leid, daß wir Ihnen nichts erfreulicheres schreiben können. Mein Mann ist gänzlich verstört und ich kann zu meinem Bedauern nicht einmal finden, daß er übertreibt. Die Lage der Dinge || ist wirklich äußerst peinlich.

Unter den obwaltenden Umständen in Jena zu bleiben halte ich für ausgeschlossen; die zarte Gesundheit meines Mannes verträgt die fortgesetzten Aufregungen nicht. Er ist jetzt übermäßig und unmäßig erregt und || ruinirt sich auf die schnellste und wirksamste Weise.

Nacha Ihnen, verehrter Herr Geheimrat, wurden wir oft gefragt, und alle bedauern Ihre Abwesenheit.

Ich hoffe daß Ihre bewunderungswürdige Natur b Ihnen c vieled genußreichee Stunden auf ihrer Reise ver-||schafft.

Ich bin in großer Eile und schlechter Stimmung Ihre

Sie verehrende

Hedwig Schaxel.

a korr. aus: M; b gestr.: rech;c gestr.: zu; d korr. aus: vielen; e korr. aus: genußreichen

Brief Metadaten

ID
18386
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Österreich
Entstehungsland zeitgenössisch
Österreich
Datierung
20.08.1910
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
13,8 x 17,6 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 18386
Zitiervorlage
Schaxel, Hedwig an Haeckel, Ernst; Graz; 20.08.1910; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_18386