Graz, am 20. August 1910.
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Es tut mir von Herzen leid, daß wir Ihnen nichts erfreulicheres schreiben können. Mein Mann ist gänzlich verstört und ich kann zu meinem Bedauern nicht einmal finden, daß er übertreibt. Die Lage der Dinge || ist wirklich äußerst peinlich.
Unter den obwaltenden Umständen in Jena zu bleiben halte ich für ausgeschlossen; die zarte Gesundheit meines Mannes verträgt die fortgesetzten Aufregungen nicht. Er ist jetzt übermäßig und unmäßig erregt und || ruinirt sich auf die schnellste und wirksamste Weise.
Nacha Ihnen, verehrter Herr Geheimrat, wurden wir oft gefragt, und alle bedauern Ihre Abwesenheit.
Ich hoffe daß Ihre bewunderungswürdige Natur b Ihnen c vieled genußreichee Stunden auf ihrer Reise ver-||schafft.
Ich bin in großer Eile und schlechter Stimmung Ihre
Sie verehrende
Hedwig Schaxel.
a korr. aus: M; b gestr.: rech;c gestr.: zu; d korr. aus: vielen; e korr. aus: genußreichen