Seit der Feier Ihres 80.ten Geburtstages u. Ihrem so liebenswürdigen Brief vom 24/6 14 anläßlich meines Geburtstags-Reisestipendiums für den dortigen „Haeckel-Professor“ war es mein sehnlichster Wunsch, Sie wiederzusehen u. Ihnen die Hand drücken zu können. Leider hat der unglückselige Krieg u. zuletzt mein Befinden mich daran behindert. Um so glücklicher bin ich, daß jetzt mein Sohn, der, aus seinen medizinischen Studien an der Universität in Freiburg i/Br. durch den Krieg jäh herausgerissen, jetzt das eingeschobene Kriegssemester für Mediziner in Jena absolvirt, an meiner Stelle vor Sie hintreten u. Ihnen sagen kann, wie lebhaft Ihr Bild in meiner Seele lebt u. wie ich in dieser || traurigen Zeit jetzt mehr denn je von den glücklichen Erinnerungen zehre, die mich mit Ihnen verbinden.
Zugleich wird ihm dadurch selbst ein längst gehegter Herzenswunsch erfüllt, den Mann persönlich kennen zu lernen, der in unermüdlichem erfolgreichem Forscherdrang bahnbrechend so tief in die geheimnisvollen Gebiete der Naturwissenschaft hineingeleuchtet hat.
In der Hoffnung, daß ihm die Erfüllung dieses Wunsches nicht versagt bleibt, begrüßt Eure Excellenz