Max Verworn an Ernst Haeckel, Göttingen, 7. Juni 1906
Göttingen 7.VI.06.
Hochgeehrter Herr Professor!
Ich komme heute mit einer Bitte zu Ihnen. Für das von Krämer unternommene Prachtwerk „Der Mensch und die Erde“ habe ich den Abschnitt: „Die Zelle als Grundlage des Lebens“ geschrieben. Ich möchte nun gern eine Anzahl von den Abbildungen (Radiolarien, Foraminiferen, Einzellige Algen etc) aus Ihren „Kunstformen“ übernehmen und möchte Sie fragen, ob Sie das || wohl gestatten würden. Selbstverständlich wird die Herkunft gewissenhaft angegeben werden. Ich wäre Ihnen für eine Zeile darüber sehr dankbar.
Bei uns geht alles gut und ich hoffe, dass das bei Ihnen jetzt auch wieder der Fall ist. Ich würde mich sehr freuen, das zu hören.
Im April habe ich herrliche Tage in Lissabon verlebt auf dem Internationalen Medicinischen Congress und habe auch einen vieldiscutierten Fundort des Tertiärmenschen bei Otta besucht. Es ist aber nichts. Die Sache liegt ganz anders als in Aurillac.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr getreuer Max Verworn.