Jena d. 4 Januar
1887
Hochverehrter Herr Professor!
Zu meinem großen Bedauern muß ich erfahren, daß Sie verreist sind und erst morgen Abend zurückkehren. Somit kam ich mich nicht mehr persönlich bei Ihnen verabschieden und muß zur Feder greifen um Ihnen meine letzten Abschiedsgrüße zu übermitteln.
Ich reise am Montag den 10. ab. ||
Wahrscheinlich wird mir Herr von Richthofen noch zu der Wüstenreise eine Unterstützung von der „Karl Ritter“stiftung vermitteln, so daß die Extraausgaben dieser etwas kostspieligen Geschichte sich reduziren.
Sie wollten so freundlich sein, mir eine Empfehlung an den Konsul in Suez mitzugeben. Darf ich Sie wohl noch um eine englisch geschriebene Empfehlungskarte bitten? Ihr Name würde mir manche Thür öffnen, an die ich sonst vergeblich klopfe. ||
Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen Mühe mache indem ich Sie bitte, mir die Karten nach Weida zu senden.
Leben Sie recht wohl mit Ihrer verehrten lieben Familie, empfehlen Sie mich bitte noch besonders Ihrer Frau Gemahlin.
Bitte bleiben Sie auch fernerhin zugethan
Ihrem
dankbaren Schüler
Johannes Walther