Jena d. 2. X 1894
Hochverehrter Herr Professor!
Soeben erfahre ich, daß Ihnen ein Enkelkind bescheert wurde, und sende Ihnen die allerherzlichsten Glückwünsche zu diesem freudigen Ereigniß.
Nachdem unsere, theilweise von Regen sehr beeinträchtigten Exkursionen glücklich beendet sind, will ich mich in Weida auf die Wintervorlesungen vorbereiten, und bin hier, um mir einige Literatur zu holen. ||
Wegen seiner Rede, habe ich mich mit Zittel auseinandergesetzt und von ihm die beruhigende Versicherung erhalten, daß er ganz auf dem Boden der Entwicklungslehre stehe. In dem gedruckten Bericht würde seine Rede in dieser Hinsicht uns vollkommen zufrieden stellen.
Die Vorschläge für Erlangen lauten:
I Pechuel L. II Hettner, III Walther
und, wie ich erfahre, ist der Candidatus I ganz aussichtslos; doch das ganz im Vertrauen.
Bitte übermitteln Sie auch Ihrer sehr verehrten Frau Gemahlin meine aufrichtigen Glückwünsche, und seien Sie herzlich gegrüßt
von Ihrem
treu ergebenen Schüler
Johannes Walther