Weida d. 20 IIII 1891
Hochverehrter Herr Professor
Mit aufrichtiger Theilnahme lese ich soeben in der Weidaer Zeitung, daß Sie in Rom krank liegen. Und ich beeile mich, Ihnen, zugleich im Namen meiner Eltern die herzlichsten Wünsche für eine baldige Genesung auszudrücken. Hoffentlich wird Ihre kräftige Natur das Fieber rasch überwinden, damit wir Sie bald wieder gesund in Jena begrüßen können. ||
In der Erwartung, daß Sie recht bald reisen könne, sende ich meine Bionomie des Meeres, welche druckfertig vorliegt, nicht nach Rom, und freue mich, siea Ihnen, bei Ihrer Rückkehr persönlich überreichen zu können.
In Stuttgart wo ich die Freude hatte, öfters mit Ihrem Herrn Schwiegersohn zusammenzusein, habe ich schöne, interessante Geographentage erlebt. Jetzt corigire ich eifrig am 2ten Theil meines Werkes: Lebensweise der Meeresthiere.
Meine populäre Meereskunde || ist leider noch immer nicht fertig gedruckt.
Mit der Bitte, mich Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin freundlichst empfehlen zu wollen, und allen guten Wünschen
Ihr
treuergebener Schüler
Johannes Walther.
a korr. aus: Sie