Südende,
Mittelstr. 3, 28.4.08.
Hochverehrter Herr Professor Haeckel!
Vielen Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen, mit denen Sie mich wieder so unendlich erfreuten! Wie schön, daß Sie Ihr neues Lebensjahr bei guter Gesundheit begonnen haben. ||
Welch ein Glück auch, daß jenes bübische Attentat Sie unverletzt gelassen hat. – –
In diesem Winter wurden hier so viel Vorträge für und gegen Sie und den Monismus gehalten, daß man sie nicht alle besuchen konnte. Mit dem beginnenden Frühling wird wohl etwas Ruhe eintreten. Den Veranstaltungen der Ortsgruppe des Monisten Bundes wohnte ich oft bei, die Beteiligung ist aber für Berlin ziemlich gering. ||
Der frühe Tod von Prof. Dodel hat uns sehr erschüttert, mein Vater kannte ihn gut seit langer Zeit und vor drei Jahren haben wir auf der Terrasse seiner schönen Villa in Lugano sonnigen Nachmittag verlebt. –Wieviel hätte er noch schaffen können für unsere Weltanschauung!
Doch verehrter Herr Professor Haeckel, ich wollte Ihnen eigentlich mir herzlichst danken und schließe mit den besten Wünschen für ein gesundes Osterfest als
Ihre stets dankbare
Erna Friederici