Max Fürbringer an Ernst Haeckel, Jena, 21. Mai 1894
Jena, 21.5.1894.
Lieber und hochverehrter Freund!
Meine Frau, die gestern mit den Kindern zurückgekehrt ist, war von Deiner großen Liebenswürdigkeit sehr entzückt und gerührt und freut sich sehr auf die vielen Genüsse, welche Ihr das prachtvolle Geschenk noch gewähren wird. Momentan muss sie aber leider noch Entsagung üben, da sie eine Keratitis mitgebracht und von Wagenmann zu Stubenarrest und Enthaltung jeder Lectüre verurtheilt worden ist. Das ist auch der Grund, dass sie noch nicht zu Dir gekommen ista und Dir ihren herzlichen Dank selbst ausgesprochen hat. Willst Du daher, bitte, uns zunächst entschuldigen und mit diesen, wenigen, halb unleserlichen Zeilen vorlieb nehmen.
Hoffentlich war es in Roda sehr schön. Ich bedauerte sehr, dass ich durch die Rückkehr der Meinigen (ich reiste ihnen nach Weimar entgegen) verhindert || wurde, mit Dir zu gehen, dass es nicht gut anging, die Rückreise von Mannheim schon auf Sonnabend zu verlegen.
Herzliche Grüsse von Haus zu Haus
der Deinige
M. Fürbringer.
a eingef. mit Einfügungszeichen: ist