Max Fürbringer an Ernst Haeckel, Jena, Juli 1892

Lieber und hochverehrter Freund!

Leider macht es mir Dein und mein Colleg unmöglich, Dich heute vormittag noch zu treffen. Auch heute nachmittag bin ich wohl durch Curse festgelegt.

Sende anbei die eben erhaltene Depeche, die sich der von Dir erhaltenen deckt.

Nun aber noch eine Herzensbitte. Es betrifft die Blechtafel am Bären. Die Sache hat mich die ganze Nacht beschäftigt, ebenso meine Frau. Je mehr wir drüber nachgedacht haben, desto mehr hat uns die Idee eingeleuchtet, dass man an der Sache auf jeden Fall festhalten müsse. Hätte ich Zeit zur mündlichen Erklärung, ich würde Dich vorher || überzeugen und alle Bedenken ängstlicher oder zu verständiger Gemüther zerstreuen. Überdies ist alles fertig, Singer, Cossak, selbst Fischer sind dafür die Tafel während des Marktcommerses anbringen zu lassen und Singer wird sie dann Bismarck während der Vorbeifahrt zeigen.

Ich bitte Dich, bis ich Dich gesprochen, kein Veto einzulegen. Ich komme doch zwischen 3 und 4 zu Dir. Überzeugst Du mich, so stehe ich davon ab; aber ich vertraue auf das Gegentheil. Etwas neues ihm geboten werde.

Hrzl. Gr. in höchster Eile

Dein getreuer

M. F.

Brief Metadaten

ID
1272
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
1892.07.??
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
1
Format
13,7 x 21,9 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 1272
Zitiervorlage
Fürbringer, Max an Haeckel, Ernst; Jena; 1892.07.??; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_1272