EMIL STRAUSS IN BONN
VERLAGSBUCHHANDLUNG.
BONN, DEN 13. Oktober 1902
POPPELSDORFER ALLEE 50.
Verehrter Herr Professor Haeckel!
Ihre Sendung vom 11. dieses Monats habe ich erhalten und sogleich an die Druckerei weitergegeben. Ich werde Sorge tragen, daß Sie den Rest der Correcturen und Revisionen noch in Berlin erhalten. Der Titel den Ihnen die Druckerei vorgelegt ist in der Fassung nicht meinem Vorschlage entsprechend.
Ich halte:
Gemeinverständliche
Vorträge und Abhandlungen
Aus dem Gebiete der Entwickelungslehre u. s. w.
für besser und möchte wünschen, daß Sie mir hierin zustimmen um so mehr als die Buchbinderei ihre Vorbereitungen mit einem so lautenden Schriftstempel getroffen hat. Der Einband wird im Charakter etwas || verschieden von den Welträthseln – aber auch sehr hübsch und gefällig und wird wie ich hoffen darf Ihren Beifall finden.
Die 8. Auflage der Welträthsel ist unter der Presse und wird fertig zu Gebote stehen sowie die Vorräthe der 7. Auflage erschöpft sind.
Bezüglich des Geschenkes für Ihre verehrte Fräuleina Tante glaube ich Ihrem Wunsche am besten zu entsprechen indem ich an Ihre Adresse dort ein Exemplar der soeben in neuer verbesserter und vermehrter Ausgabe bei mir erscheinenden Künstlermappe „Vom Rhein“ 20 Originalradirungen von B. Mannfeld und H. Ulbrich sende. Sie gestatten mir wohl dies letzte Verlagsproduct Ihnen zu dediciren. Den 20ten Oktober werden wir hier auch als Festtag begehen – als Hochzeitstag unserer Tochter Grete, die sich mit Herrn Paul Frentzel aus Berlin vermählt. ||
Die gewünschten Exemplare von Monismus und Ursprung lasse ich nach Jena abgehen.
Mit freundlichsten Grüßen
Ihr ergebenster
Emil Strauß.
a korr. aus: Frau