Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, Heidelberg, 26. August 1877
Heidelberg, 26. Aug. |1877
Liebster Freund!
In meinem letzten Briefe habe ich weggelassen über die Unterkieferfrage zu berichten. Die Sache ist mir ganz unverständlich, und ich möchte den Verf. für nicht zurechnungsfähig halten wenn ich ihn nicht persönlich sehr gut kennte. Herr Brehme kam vor 2 Jahren mit einem Empfehlungsbriefe seines Onkels Hyatt hieher, ließ sich anfänglich recht gut an, neben großem Talent viel Eifer zeigend. Allmählich verwilderte er, und im zweiten Semester war er ein perfecter Lump, der mit Hinterlassung vieler Schulden durchbrannte! So viel von Herrn A. Brehme! –
Dein Pathe hat die Ehre sich bei folgend in effigie Dir vorzustellen, wobei seine Schwester als Staffage dient. Emmas Photogr. ist minder || gelungen, sonst würde ich sie ebenfalls zur gefälligen Erinnerung Dir zugehen lassen.
Mir geht es gut, und wir hoffen von Dir und den lieben Deinigen dasselbe.
Mit herzl. Grüßen
Dein
CG.