Ida Altmann-Bronn an Ernst Haeckel, Rombach, 12. November 1913
Rombach, den 12. November 1913
Gartenstraße 17I
Hochverehrter Herr Professor!
Leider konnten wir nur wenige Karten finden, die von der wundervollen Schönheit Cintras ein annähernd würdiges Abbild geben. Ich bin so frei, sie Ihnen mit einigen Drucksachen zuzusenden. Hierbei erhalten Sie einen Brief des Lissabonner General-Sekretärs, der mich darin bittet, Ihnen, verehrungswürdigster Meister, etwas auszurichten, was ich ihn doch lieber selbst sagen lasse.
In der Übersendung einiger gedruckter Kleinigkeiten von mir bitte ich Sie sehr, keine Unbescheidenheit von mir zu erblicken. Sie erfolgt vielmehr nur, weil mir von allen Seiten gesagt wird, daß es im Interesse der Sache notwendig sei, meine Fähigkeiten nicht so scheu zu verbergen und sie nur einigen untergeordneten Geschäftsleuten zur Ausbeutung preiszugeben; daß ich nur dann || meinen Gaben entsprechend würde wirken können, wenn ich mich entschlösse, mich damit vor würdigen Augen zu zeigen. Nun habe ich’s gewagt, und bitte Sie nur, es mir nicht als Anmaßung anrechnen zu wollen.
In stets dankbarer Verehrung
Ihre treu ergebene
Ida Altmann-Bronn.