Ernst Ehlers an Anna Sethe, Göttingen, 13. Juni 1860
Hochverehrtes Fräulein!
Wenn ich es wage, Ihre gütige Vermittlung in Anspruch zu nehmen, so geschieht das, weil ich glaube, dass Ihnen mein Name wenigstens aus messiner Briefen bekannt sein wird. Da ich augenblicklich weder über den Aufenthalt noch über die Adresse meines Freundes Häckel unterrichtet bin, so weiß ich die einliegenden für ihn bestimmten Sachen in keine beßere Hände zu legen als in die Ihrigen, überzeugt, daß sie auf diese Weise am sichersten befördert werden. Es streitet allerdings gegen alle Regeln ritterlicher Galanterie, einer Dame, und zumal einer unbekannten, einen Auftrag aufzubürden, doch || hoffe ich, werden Sie ohne Groll vorläufig meinen besten Dank annehmen, bis ich in (hoffentlich ina nicht zu langer) Zukunft aus Ihrem Munde selbst vernehme, daß Sie diesen Schritt von meiner Seite nicht mit Misfallen aufgenommen haben.
Es empfiehlt sich Ihnen
hochachtungsvoll
Ihr ergebener
E. Ehlers.
Göttingen 13 Juni 1860.
a eingef.: in