Charlotte Haeckel an Agnes Haeckel, Berlin, 7. Dezember 1871

Berlin 7/12 71.

Liebe Agnes!

Wenn mir auch das Schreiben immer schwerer wird, so will ich Dir doch mit ein paar Wortten danken für Deinen lieben Brief; durch den Du mir eine große Freude gemacht, da Du mir von den Kindern und von Euerem Leben schreibst. Gott erhalte Euch Euer häusliches Glück ungetrübt; und vor allem gebe er den Kindern fröhliches Gedeihen.

Du kannst denken, liebe Agnes, welch ernste, schwere || Zeit wir in diesen Tagen erlebt haben; der unerwarttet plötzliche Tod von August Jakobi hat die Frau und Kinder schwer getroffen, und wie leid thut mir die alte Mutter und Lucie. Helehnens Mutter ist Montag Abend angekommen. –

Daß unser lieber Ernst jetzt immer so überhäuft mit Geschäften ist, thut mir leid; er hatte mir Hoffnung gemacht, daß er Sonnabend her kommen würde, wenn es aber so bitter kalt || bleibt, als es heute ist, so soll er lieber später kommen; ich will nicht, daß er seiner Gesundheit schadet. –

Heute Nachmittag besuchte mich Deine Schwester Marie, die Euch alle grüssen läßt, bei ihnen sei alles wohl. –

Grüsse Deine liebe Mutter und Clara herzlich von mir, und Deinen Kindern gieb einen Kuß. –

Hoffentlich seid Ihr zum Feste alle gesund und heiter, das wünscht Euch von Herzen

Euere

alte Mutter Lotte

Brief Metadaten

ID
36442
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
07.12.1871
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
14,1 x 22,3 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 36442
Zitiervorlage
Haeckel, Charlotte an Haeckel, Agnes; Berlin; 07.12.1871; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_36442