Karl Bauer an Ernst Haeckel, München, 30. September 1912
München 30.9.12.
Ungererstr. 8. III
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Schoensten Dank für den jugendfrisch & klar geschriebenen Aufsatz zur Abwehr. Man sieht, der alte Rittersmann sitzt noch so fest im Sattel wie bei den früheren Turnieren, die er so flott einst geritten hat. Und das liebe Gesicht auf der Postkarte hat || uns auch wieder aufs neue erfreut.
Ich bin zur Zeit wieder mit Ihrem Kopf beschäftigt, mit vorbereitenden Federzeichnungen zu einer Radierung. Walther thut sich nun eifrig um, das Bilderwerk zustande zu bringen, wir treffen uns alle am Donnerstag. Mit dem Wunsche, es möchte in der Villa Medusa Wohlergehen herrschen, grüssen wir Beide Sie & Ihre liebe Gattin in herzlichster Ergebenheit
Ihr Karl Bauer