Ihre Bedenken wegen der beiliegenden Figur von Globigerina können Sie ruhig aufgeben und die Figur unbesorgt in das neue Lehrbuch der Zoologie von Schmeil aufnehmen. Globigerina bulloides und andere Arten dieser Gattung kommen in allen Tiefen des Meeres vor; die langen Borsten „Schwebestacheln“ finden sich aber nur bei den Plankton-Formen und sind durch Anpassung an pelagische Lebensweise erworben. Sie sind höchst variabel und kommen in allen Größen neben einander vor; bisweilen 3–5mal so lang als der Durchmesser der Kammer. Der Schalenbau kann bei stachellosen und stachelführenden Exemplaren sonst gleich sein. Auch können die benthonischen (am Boden gefundenen) stachellosen Formen ihre ursprünglichen Stacheln verloren haben. Von „guten Arten“ kann bei diesen und vielen anderen – höchst variablen! – Thalamophoren nicht die Rede sein. ||
Näheres hierüber finden Sie in dem neuesten großen Foraminiferen-Werk der Kieler Plankton-Expedition, von Prof. Ludwig Rhumbler (1911, Leipzig, Lipsius & Tischer) pag. 147 ff, „Schwebe-Dekorationen“ (Tafel XXX–XXXVI). Sie können das Werk in Leipzig (bei Chun) leicht einsehen.
Indessen rate ich Ihnen, bei Ihrer Arbeit sich nicht zu sehr auf Detail einzulassen; bei solchen Lehrbüchern ist die Hauptsache eine klare Übersicht über die wichtigsten allgemeinen Verhältnisse.
Hoffentlich geht es Ihnen gut. Ich führe jetzt als lahmer Invalide ein elendes Greisen-Dasein, da ich weder frei gehen noch aktiv arbeiten kann; dabei ist jede Bewegung in Hüft- und Knie-Gelenk schmerzhaft (seit 1½ Jahren).