Ernst Haeckel an Marie Eugenie delle Grazie, Jena, 31. Dezember 1894
Jena 31. 12. 1894.
Hochverehrtes Fräulein!
So eben, am Sylvester-Abend, erhalte ich Ihr werthvolles Geschenk: „Robespierre“, und beeile mich, Ihnen noch vor Jahresschluß dafür meinen herzlichsten Dank zu sagen; zugleich mit dem Ausdruck staunender Bewunderung Ihrer dichterischen Schaffenskraft, die schon der flüchtige Blick in dieses große historische Epos mir offenbart.
Schon der Prolog ist wunderbar! ||
Es würde mich aufrichtig freuen, wenn ich Ihre gütige Gabe irgendwie erwidern könnte. Leider sind nun die meisten meiner Schriften zu trocken und reizlos, um sie Ihnen anbieten zu können. Ich bitte nur ganz frei Ihre Wünsche mir mitzutheilen.
– Unsere Sendungen werden sich gestern im Elbthal gekreuzt haben. Mit wiederholten besten Wünschen für 1895 Ihr Sie aufrichtig bewundernder
Ernst Haeckel