Ernst Haeckel an Walter de Gruyter, Jena, 6. Januar 1916
An die Verlagsbuchhandlung
Georg Reimer, Berlin W. 10.
Jena 6 Januar 1916.
Hochgeehrter Herr!
Hierdurch bestätige ich den Empfang Ihrer wiederholt übersandten Rechnung für das hiesige „Phyletische Archiv“, betreffend Band II meiner Monographie der Radiolarien, Wert 60 Mk. Zur Aufklärung erlaube ich mir folgende Erläuterung zu geben. Ich hatte für die Bibliothek des Phyletischen Archivs (welche einen selbständigen Teil der hiesigen Universitäts-Bibliothek bildet) diesen Band II. zur Kompletierung gewünscht, weil dieselbe die 3 anderen Bände (I., III., IV.) der Monographie bereits besitzt. Das Phyletische Archiv (von mir selbst aus meinen Privatmitteln gegründet) erhält keinerlei Subvention von der Regierung und von der Universität. Da die spärlichen jährlichen Zuschüsse (aus meiner Stiftung) seit 1½ Jahren ausgeblieben sind, ist die Kasse jetzt völlig leer. ||
Daher möchte ich Sie freundlichst bitten, den Bd. II. – (– falls Sie ihn nicht als Geschenk dem Phylethischen Archiv überlassen wollen –) zurückzunehmen; er ist noch nicht gebunden und aufgeschnitten. Ich würde ihn dann unversehrt wieder einsenden.
Von der physiognomischen Festschrift meines Sohnes Walther (– „E. H. im Bilde“, 1914) bitte ich Sie mir 20 Exemplare, – zum Netto-Preise berechnet –) senden zu wollen; ferner 10 Exemplare von meinem, in Ihrem Verlage erschienenen größeren Porträt.
Für die prompte Herstellung der „Ewigkeit“ (Weltkriegsgedanken) und die Zusendung der Frei-Exemplare wiederhole ich meinen besten Dank!
Mit freundlichen Glückwünschen für das begonnene Neue Jahr (– dessen räthselvolle Zukunft von dichtem Schleier bedeckt ist! –) bleibe ich
hochachtungsvoll
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.