Ernst Haeckel an Charlotte Haeckel, Jena, 30. April 1883
Jena 30. April 83.
Liebste Mutter!
Ich habe mich sehr gefreut heute von Dir ein paar Zeilen direct zu erhalten, und daraus zu erfahren, daß Dein Unfall ohne böse Folgen glücklich vorüber gegangen ist. Halte Dich nur recht vorsichtig und laß Dich hübsch pflegen!
– Beifolgend schicke ich Dir die gewünschte Liste der Papiere, die ich hier habe. Da das ganze Verzeichnis mit Deiner Coupon-Liste stimmen wird, habe ich die einzelnen Nummern nicht hinzugefügt. || Wünschest Du noch alle einzelnen Nummern, so werde ich sie Dir abschreiben. Ich danke Dir sehr, liebste Mutter, daß Du bisher Alles so gut besorgt hast; bin aber doch froh, daß Du diese Last nun los wirst! –
Wegen der Empfehlungen in das Ausland sei unbesorgt. Ich empfehle natürlich keinen Menschen den ich nicht kenne. Die betreffenden Briefe schickte ich Dir bloß gelegentlich, weil ich dachte, sie würden Dich amüsiren.
– Hier ist Alles wohl. Ich habe viel Semester-Arbeit.
Mit herzlichsten Grüßen
Dein treuer Ernst