J. Droste
Gellertstr. 33.
Hamburg
Hamburg, 20. November 1917.
Sehr verehrte, liebe Excellenz
Gleichzeitig mit dem freundlichen Schreiben vom 9. dieses Monats erhielten wir die liebenswürdig gesandte Sendung Bücher und darunter die letzte naturphilosophische Arbeit Euerer Excellenz „Kristallseelen“, für die wir Ihnen unseren herzlichsten Dank sagen. Einer früheren Sendung verdanken wir bereits das Werk „Anthropogenie“, und wir haben daher wunschgemäss das jetzt erhaltene an Herrn August Karl, Goernestr. 5, übersandt.
Die Erinnerung an unseren Besuch in Jena ist eine der schönsten unseres Lebens, und sobald nach Beendigung des Krieges wieder einigermassen geordnete Zustände herrschen, werden wir unseren Besuch gewiss wiederholen. Wenn mich nicht Alles täuscht, stehen wir jetzt vor dem Schlussakt dieses fürchterlichsten aller Kriege oder sind bereitsa darin, denn auch Italien wankt.einer Katastrophe entgegen. Es bliebeb dann noch Frankreich und England, da Amerika den rollenden Stein nicht aufhalten kann. Diec Möglichkeit besteht, dass England es nicht zu der letzten Kraftprobe kommen lässt. Hoffentlich bringen die nächsten vier Monate die Entscheidung hierüber.
Meine Frau und ich senden Ihnen die freundlichsten Grüße, und ich verbleibe, Euerer Excellenz,
ergebensterd
J. Droste
a korr. aus: beriits; b irrtümlich: Esbliebe; c korr. aus: Dee ie; d korr. aus: ertebenster