Ernst Haeckel an Herman George Scheffauer, Jena, 6. April 1916
Jena 6. April 1916.
Lieber Herr Scheffauer!
Dass der „ Truth-Seeker “ (New York) – zu dem ich keine persönlichen Beziehungen besitze – Ihnen mit der Englischen Übersetzung der „Ewigkeit“ zuvorgekommen ist, bedaure ich aufrichtig. Falls jedoch seine Übersetzung (wie es scheint?) nur einen Teil des Originals betrifft, würde es immerhin möglich sein dass Sie noch das Ganze (eventuell mit Ihren eigenen Zusätzen) bei Harper publizieren? Aus der Nr. 11 des „Truth-Seeker“ (vom 11. März (die ich erst jetzt erhalten habe) und die ich Ihnen beiliegend sende) ersehen Sie – pag. 164 –, dass der Übersetzer der „Eternity“ ein Herr Thomas Setzer ist, mir nicht bekannt.
Die Englische Übersetzung meiner „Welträtsel“ und „Lebenswunder“ (von Mc Cabe) ist bei Harper Broth. in New York erschienen. Es scheint aber, dass noch eine andere Firma einen Nachdruck publiziert hat. Ich bin leider ein sehr unfähiger Geschäftsmann und habe bei den meisten Übersetzungen meiner Bücher versäumt, mir ein Autor-Honorar oder das „Copyright“ zu sichern.
Mein Freund Wilhelm Bölsche (einer unserer besten populären naturwissenschaftlichen Schriftsteller und ein sehr liebenswürdiger und zuverlässiger Charakter) wohnt am Müggelsee, in Friedrichshagen (Seestr.), von Berlin O. per Bahn in cc. 40 Minuten zu erreichen. Daselbst wohnt auch Dr. Bruno Wille, der Redakteur des „Freidenker“.
Meine Enkelin Else grüsst mit mir Sie und Ihre liebe Frau herzlichst!
Stets Ihr getreuer
Ernst Haeckel.