Wilhelm Keferstein an Ernst Haeckel, Göttingen, 24. Januar 1865
Liebster Häckel!
Endlich schicke ich Ihnen wieder einige Lieferungen vom Thierreich und bitte, dass Sie sich meiner erinnern mögen. Seit dem Briefe an Ehlers im Anfange des Semesters haben wir nichts von Ihnen gehört: möchten Sie nicht Ihre hiesigen Freunde bald einmal durch einige und hoffentlich recht gute Nachricht erfreuen!
Hier geht es gut – die Tage fliegen und die Arbeit rückt nicht nach Wunsch vorwärts. Mir liegen viele || Arbeiten im Museum ob und zersplittern die Zeit, wenn man im Museum und an Schülern zum Troste einigen Lohn findet. Doch liegt hier wie Sie aus dem Berichte sehen können die Zoologie noch sehr im Argen.
Ehlers geht es ebenfalls gut – er arbeitet natürlich an seinen Chätopoden, doch lässt ihm leider im Winter die Prosectur wenig Zeit.
Ich bitte um recht viele Grüße an a Leist’s; Bezold’s, Geuther’s und unbekannter Weise an Gegenbaur.
Leben Sie recht wohl und behalten Sie in gutem Andenken
Ihren
W. Keferstein
Göttingen
1865 Januar 24.
a gestr.: L