Wilhelm Keferstein an Ernst Haeckel, Göttingen, 20. Februar 1864
Göttingen 1864 Februar 20.
Mein liebster Freund!
Da Teilnahme stets, wenn Trost nicht gegeben werden kann, wohlthuend auf den Schmerz wirkt, so müssen Sie es auch mir a erlauben, dass ich in dieser traurigsten Zeit Ihnen einige Worte sende, die Ihnen sagen wie tief und innig uns das große Unglück erschüttert, welches Sie liebster Freund so unfassbar b betroffen hat. Sie glauben nicht mit welch aufrichtiger Theinahme meine Frau und ich an Sie denken, wir || hatten so sicher gehofft Sie dieses Jahr in Ihrem Glück zu sehen und nun ist Alles hin – –
Nur auf Umwegen habe wir von diesem großen Unglück gehört, das alle Ihre Freunde betrifft und vielleicht also bedarf es eine [!] Entschuldigung dass meine Zeilen so spät kommen. Nur ein Zeichen des Andenkens sollen sie sein und ich sage Ihnen desshalb für heute Lebwohl.
Denken Sie auch im Schmerze in Freundschaft
Ihres
aufrichtigen und trauernden Freundes
Wilh. Keferstein
a gestr.: a; b gestr.: hat