Johannes Walther an Ernst Haeckel, Weida, 30. Dezember 1894

Weida d. 30 XII 1894

Hochverehrter Herr Professor!

Zugleich im Namen meiner Eltern sende ich Ihnen, und Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin meine herzlichsten Glückwünsche zum Jahreswechsel. Mehr als je habe ich Ihnen zu danken, für das, was Sie im vergangenen Jahr für mich gethan haben, und mehr als je fühle ich, ein wie treuer Freund und väterlicher Gönner Sie mir geworden sind. ||

Hoffentlich werden Sie immer fühlen, wie stolz ich bin, der erste Häckelprofessor zu sein, und wie ich nur das eine Streben habe, die Stellung würdig auszufüllen.

Ich sitze eifrig an der Ausarbeitung meiner Häckel-Rede, die ich hoffe, nächste Woche druckfertig mit nach Jena zu bringe, und dann mit Ihnen betreffs der Veröffentlichung Rücksprache zu nehmen.

Mit verehrungsvollen Grüßen

Ihr treuergebener Schüler

Johannes Walther