Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, Rapallo, 13. April 1892

Rapallo, 13/4 92.

Liebster Freund!

Ost- und westliches Gelände reichen sich versöhnt die Hände, aber leider nur in der Phantasie, denn meine Tage sind hier zu Ende, und während Du die Schritte westwärts lenkst, werde ich mich bereits auf der Heimreise befinden.

Morgen gehen wir nach Nervi, um da während der Feiertage zu verweilen, und am Mondtag solls über Mailand nach Hause gehen.

Der große Naturgenuß den || mir Rapallo bot, ward leider durch die jüngst erhaltene Nachricht vom Tode meines Schwagers Streng in Hamburg schmerzlich getrübt. So mischen sich im Leben die Dinge.

Die baldige Heimkehr wird auch für meine Begleiterin zweckmäßig sein, da sie seit einigen Tagen trotz reichlichsten Luftgenusses wieder chlorotische Anwandelungen hat.

Indem ich die baldige Besserung des heute sehr wenig befriedigenden Wetters wünsche, und || Deiner l. Frau gute Erholung, sende ich zugleich herzlichste Grüße.

Stets Dein

C. G.

Brief Metadaten

ID
10131
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Italien
Entstehungsland zeitgenössisch
Königreich Italien
Datierung
13.04.1892
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
18,1 x 11,4 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 10131
Zitiervorlage
Gegenbaur, Carl an Haeckel, Ernst; Rapallo; 13.04.1892; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_10131