Freudenberg, Philipp

Philipp Freudenberg an Ernst Haeckel, Remagen, 29. September 1881

Remagen, 29 Sept

1881

Geehrter Herr Professor!

Die Herren der Berliner Academie sind so wunderbar, wie ihre Wege; hoffentlich erzählen Sie die Geschichte den Engländern nicht, sonst lachen sie uns aus. –

Stipperger wird jedenfalls in Colombo an Bord kommen, sein shipping deck besorgt Ihr Gepäck, ohne daß Sie sich viel darum zu bekümmern brauchen. Auf Anfrage bei den Customs wird man die Sachen uneröffnet und zollfrei einlassen. Einen Americaner, der sich nach || seiner Angabe auf einer Forschungsreise im Interesse der Wissenschaft befand, ist man allerdings nicht entgegengekommen, hat ihn vielmehr auf seinen Alcohol Zoll zahlen lassen. Man begründete dies aber ausdrücklich mit der Behauptung der Yankee komme nicht aus Liebe zur Wissenschaft, sondern im Dienste eines Kaufmännischen Unternehmens. Gerade aus dieser seiner Zeit für nöthig gehaltenen Begründung geht hervor, daß man Sie frei durchlassen wird um so mehr, wo Sie von Lord Kimberley empfohlen sind.

Stipperger wohnt mit Both zusammen; des Letzteren Passionen sind Aquarellmalerei und Jagd! || Da werden Sie sich rasch mit ihm verständigen.

Diener sind leicht zu haben, wahrscheinlich schon im Hotel, wo meistens Einige sind, die schon Expeditionen mitgemacht haben.

Wegen Wahl des einen Platzes, an welchem Sie Ihr Zelt aufschlagen wollen, verweise ich an Capitain Dannan und William Ferguson.

Nun, recht glückliche Reise! Auf a baldiges Zusammentreffen in Ceylon.

Ihr ergebener

Philipp Freudenberg

a gestr.: Wiedersehen

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
29.09.1881
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9766
ID
9766