Bölsche, Wilhelm

Wilhelm Bölsche an Ernst Haeckel, Friedrichshagen, 31. Dezember 1911

Friedrichshagen

b. Berlin, Seestr. 63.

31.12.11

Lieber Freund!

Zum Abschluß und Neuanfang des Jahres sende ich Dir am Sylvesterabend die herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Möchte das neue Dir in der bescheidenen Glücksdividende, mit der wir Bürger dieser etwas kuriosen Welt nun einmal haushalten müssen, alles Beste bringen. || Ich selber komme aus etwas unruhigen Tagen, da meine Frau an ihrem alten Gallensteinleiden grade über Weihnachten schwer erkrankt war und eben erst etwas besser geworden ist. Dieses Leiden ist in schwerem Falle wohl eine der scheußlichsten Foltermaschinen, die unserm vielgeplagten Planeten beschieden ist. Dein Brief hat mich sehr erfreut. ||

Ich habe mich in den letzten Wochen mit der Schulfrage beschäftigt. Ich hatte im „Goethebund" ein paar Worte dazu gesprochen und fühlte hinterher das Bedürfniß, ein paar Gedanken schriftlich fester zu formulieren. Sie werden Dir demnächst gedruckt zugehen. Der beifolgende Aufsatz, der etwas zu meiner eigenen Biographie enthält, wird Dich vielleicht amüsieren, er berührt auch ein || kleines Nebengebiet meiner Studien im letzten Jahr.

Mit den besten Wünschen

Dein treuer

W. Bölsche

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
31.12.1911
Entstehungsort
Entstehungsland
Zielort
Jena
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9712
ID
9712