Wilhelm Bölsche an Ernst Haeckel, Friedrichshagen, 27. Oktober 1908
Friedrichshagen,
Seestraße 63.
27.X.08.
Lieber Freund!
Ich bin damals (wegen der nötig werdenden Umarbeitung meines „Liebeslebens" zur 30. Auflage) doch gleich nach Friedrichshagen gefahren, während Frau und Kinder nach Wiesbaden gingen. Jetzt will ich aber meiner Frau bei ihrer Rückreise ein Stück weit entgegenfahren, || um ev. bei schönem Wetter mit ihr einen Tag auf die Wartburg zu gehen und dann Weimar und Jena rasch einmal zu besuchen. Wir werden voraussichtlich Sonnabend und Sonntag in Jena sein und freuen uns ganz außerordentlich, Dich dort begrüßen zu können. Nachricht würde uns vorher im „Elephanten" || in Weimar erreichen. Ich freue mich bei dem goldenen Herbstwetter sehr auf ein paar Tage Ausspannen, ich habe den ganzen Sommer in straffster Arbeit verbracht.
Mit den herzlichsten Grüßen