Adalbert Geheeb an Ernst Haeckel, Freiburg im Breisgau, 31. Juli 1902
Mooshütte
Freiburg im Breisgau, Göthestr.
39 III,
31. Juli 1902.
Liebster Herr Professor!
Endlich kommt die „Moss-Milseburg“ im Rhöngebirge, mit Titelblatt, das ich erst dieser Tage, doch mit unendlicher Liebe, für Sie componirt habe! Bitte, lesen Sie das Schriftchen in einem Zuge u. sagen Sie mir, ob ich, dem großen Laienpublikum gegenüber den rechten Ton getroffen habe. –
Für Ihre hochverehrte || Frau Gemahlin konnte es sich der Moosfreund nicht versagen, eine kleine Urwaldskizze (Hochland von Ceylon?) auszuarbeiten; bitte, legen Sie der Frau Professor das kleine Denkblatt in ein Album, wo es, vor Tageslicht sorgfältig geschützt, noch mindestens 80 Jahr lang Sie erfreuen wird in unveränderter Farbenfrische. Mit || 1000 herzlichen Grüßen u. vielen freundlichen Empfehlungen von der theuren Moosfrau („Kunstfrau“, wie sie Max Fleischer in Buitenzorg zu nennen liebt)
Stets, in treuer
Liebe
Ihr dankbarer
Schüler A. Geheeb.