Wilhelm Bölsche an Ernst Haeckel, Friedrichshagen, 10. Juni 1897
Friedrichshagen bei Berlin,
Ahorn Allee 19.
10.VI.97.
Hochverehrter Herr Professor!
Es drängt mich, Ihnen, der Sie stets so freundlichen Antheil an meinen persönlichen Schicksalen genommen, Kunde zu geben von einer Wende in meinem Leben, die hoffentlich eine glückliche wird. Ich reise heute nach Cöln ab, um mich Sonnabend den 12. Juni dort zu verheirathen, – mit meiner ersten Jugendliebe und ehemaligen Braut, die ich im vorigen Monat nach zehnjähriger Trennung zum ersten Mal wiedergesehen. Die Hochzeit findet in der Familie in aller Stille statt und wir versenden keine Anzeigen.
Mit herzlichstem Händedruck
Ihr Wilhelm Bölsche
Adresse Cöln a./Rh. Hohenzollern Ring 4, bei Walther.