Bölsche, Wilhelm

Wilhelm Bölsche an Ernst Haeckel, Friedrichshagen, [ca. März 1882]

Friedrichshagen b. Berlin. Wilhelmstr 72.

Hochverehrter Herr Professor!

Herzlichsten Dank!

Ich habe Ihren Aufsatz nach Rücksprache mit Herrn Fischer sogleich in die Druckerei gesandt. Ein paar kleine Streichungen scheinen mir die „Kaiser“-Stellen nötig zu machen, doch berühren sie, wie ich hoffe, den eigentlichen Gedankengang kaum, es ist wesentlich bloß die eine ganz im Anfang und nachher das „Katholisch-Werden". Doch werden Sie das ja bei der Correktur genauer sehen − für heute die Mitteilung nur in höchster Eile! Einigermaßen bedenklich könnte (?) auch noch die Erwähnung der Unwissenheit des Ministers || beim Besuch wissenschaftlicher Institute werden, ich möchte über diesen einen Satz noch einen Juristen entscheiden lassen.

Die Correkturen werden Ihnen schon morgen Abend zugesandt werden − und hier habe ich nun eine große Bitte. Der Aufsatz ist so aktuell, daß er unbedingt noch in unser Märzheft muß. Es erscheint am 15. d. M. und ist zu ¾. schon gedruckt. Platz ließ sich noch schaffen, aber höchste Eile thut nun not! Könnte ich die Correktur umgehend per Eilbrief hierher zurückerhalten? Ein Liegenbleiben des Aufsatzes zum nächsten Mal (also dem 15. April) wäre grade im Interesse || der Sache sehr bedauerlich. Sollte nicht für den Separatdruck als Broschüre eine Erweiterung nötig werden? Das Manuskript gibt wohl kaum mehr als 8 von unseren Seiten, und der Separatdruck müßte wohl doch etwas länger werden!

Mit vorzüglichster Hochachtung

Ihr treu ergebener

Wilhelm Bölsche

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
??.03.1892
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9555
ID
9555