Anonym

Anonym an Ernst Haeckel, Dresden, 28. Januar 1911

Hochgeehrter Herr Professor!

Der von Ihnen gegen die Kirche erhobene Vorwurf der Heuchelei ist ungerechtfertigt. Letztere dürfte zum wenigsten bei den Vertretern, eher bei den Anhängern der Kirche zu finden sein.

Mit Hochachtung

Ein junger Musiker.

Dresden am 28. Jan. 1911.

(Die „Liebe“ scheint zu fehlen)

Verträgt sich die von den „naturkundigen“ Ärzten (Schulmedizinern) ins Werk gesetzte sogenannte „Schutzpockenimpfung“ (Einspritzen von Eiterjauche ins Blut 1jähriger Kinder) mit der „reinen Vernunft“?! Würde jemand diesen Höllenspeichel zum Munde einführen!?

Caveant consules, – ! ||

Mit diesem Verbrechen (der „Schutzpockenimpfung“) geriet nun mal die „Wissenschaft“ auf dem Wege der „reinen Vernunft“ auf eine geradewegs in den Abgrund des Verbrechens führende schiefe Ebene.a |

Herrn Professor

Ernst Häckel

Jena

Thüringen.

a gestr.: Bei

 

Letter metadata

Gattung
Verfasser
Empfänger
Datierung
28.01.1911
Entstehungsort
Entstehungsland
Zielort
Jena
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 9523
ID
9523