Paul von Ritter an Ernst Haeckel, Biarritz, 3. März 1899

Biarritz

Basses Pyrénées

France

Hôtel d’Angleterre

3n März 1899.

Hochgeehrter Herr Professor,

Die Basler Postverwaltung, welche in meiner Abwesenheit meine Correspondenzen besorgt, theilt mir heute mit von dem Leipziger bibliographischen Institute das erste Heft Ihres hochinteressanten Werkes „Die Kunstformen der Natur“, zur Weitersendung an mich, erhalten zu haben. || Empfangen Sie daher umgehend für das mich im höchsten Grade ehrende und liebevolle Angebinde Ihrer Freundschaft und für das neue Zeichen Ihres bedeutungsvollen Wirkens auf dem Gebiete der Entwickelungslehre meinen und der ganzen Menschheit wärmsten Dank. – Mit andachtsvoller Weihe || werde ich das herrliche Geschenk in Augenschein nehmen und mit mir werden sich die wissenschaftlichen Menschenfreunde Wiens freuen: der Herr Prof. Neisser, der Entdecker des Gonococcus der lues gonorrea und der Prof. Naegerath, welcher nach seiner statistischen Erfahrung auf 100 || verheirathete Frauen 90 derselben mit dieser Krankheit behaftete gefunden hatte, welche man heutzutage mit dem elastischen Namen von Influenza zu verdecken pflegt. –

Indem ich bei Schluss meines gegenwärtigen Briefes aIhnen für das herrliche Geschenk meine Danksagungen wiederhole, wünsche ich Ihnen Gesundheit und Wohlergehen und zeichne mit herzlichen Grüssen

Hochachtungsvoll

Paul Ritter

a eingef.: Ihnen

Brief Metadaten

ID
9374
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Frankreich
Entstehungsland zeitgenössisch
Frankreich
Datierung
03.03.1899
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
14,1 x 22,8 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9374
Zitiervorlage
Ritter, Paul von an Haeckel, Ernst; Biarritz; 03.03.1899; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_9374