11 Zuricherstrasse
Basel
13 December 83
Hochgeehrter Herr Professor,
Ihr Geehrtes vom 11n December 83 wurde mir soeben von der Post behändigt und erlaube ich mir, dasselbe umgehend beantwortend, Ihnen mitzutheilen, daß ich mit den von Ihnen in Vorschlag gebrachten Modalitäten der Verwendung meines Legates, wodurch das Studium der modernen phylogenetischen Zoologie gefördert werden soll, nicht allein in der Hauptsache mit Ihnen vollkommen einverstanden bin, sondern auch Ihr freundliches Anerbieten die definitive Regelung der Angelegenheit durch eine Conferenz zum Austrage zu bringen mit Vergnügen annehme. – Bei dieser || Gelegenheit werde ich es nicht unterlaßen Sie mit den materiellen Hilfsquellen des Legates bekannt zu machen. –
Mit dem Legate soll überhaupt bezweckt werden:
Die Förderung des Studiums der modernen phylogenetischen Zoologie und Ihrem segensreichen Wirken auf diesem Gebiete ein ewiges Denkmal zu setzen, weshalb wir die Universitäten Leipzig und Heidelberg fallen lassen und dem Senate der Universität Jena, an welche das Legat gerichtet werden soll, die aausschließliche Ausführung Ihres Programmes anvertrauen können. – Die legalen Formen der Art und Weise, wie solches am Besten zu geschehen hat, sind dann leicht gefunden. –||
Damit würden alle Schwierigkeiten, welche sich einer guten und edlen Sache* entgegenstellen könnten, schwinden und, je einfacher eine solche concipirt wird desto leichter und sicherer ist ihre Abwicklung. –
Indem ich Ihnen für das bewiesene Vertrauen meinen besten Dank hiermit ausspreche und mich freuen würde gelegentlich die oben ausgesprochenen Ansichten bestätigt zu finden, zeichne ich mit den Gefühlen der vorzüglichsten Hochachtung, –
Ihr Ergebener. –
Paul v. Ritter
* Bevor die Stellung des Menschen in der Natur nicht festgestellt und genauer bezeichnet ist – solange wird das gleichberechtigte Thier der Willkühr des Menschen ausgesetzt sein. –
a eingef.: ausschließliche