Gabriel von Max an Ernst Haeckel, München, 16. Juni 1894
München 16.6.94
Hochverehrtester Herr!
Hiermit erlaube ich mir meinen herzlichsten Dank auszusprechen, daß Sie die Reproduktion durch Hanfstaengla gestattet sowie für die Erlaubniß das Bild im Glaspalast ausstellen zu dürfen. Die Pigmentdrucke in den verschiedenen Größen sind herrlich ausgefallen und werden sobald die Ausstattung fertig an Ihre werthe Adresse abgehen.||
Für das Bild muß ich einen Goldrahmen anfertigen lassen da nur so eingerahmte Bilder zugelassen werden. Aus diesem Grunde und aus Rücksicht auf das Schulzeugniß meines Sohnes (ein sehr ultramontanes Gymnasium) kommt das Bild erst am 15ten Juli in Glaspalast. Es wurde mir auch gerathen eine Glastafel darüber zu decken gegen boshafte Hände. Die eigentliche Vollendung der Ausstellung beginnt erst 15ten Juli, da erst Ende Juni der Pariser Salon || geschlossen wird und die französischen Bilder um diese Zeit erst hier eintreffen. Dann kommen auch die Fremden erst. Wie es den Anschein hat bis jetzt, werden die harmlosen Urmenschen viel Staub aufwirbeln machen. Jedenfalls bin ich Ihnen zu großem Dank verpflichtet und hoffe die Ehre zu haben es im Sommer mündlich Ihnen sagen zu können.
In tiefster Verehrung
G. Max
a irrtüml.: Hanfstengel