Harro Magnussen an Ernst Haeckel, Berlin-Grunewald, 3. Juli 1907
d. 3 Juli 1907.
Eurer Excellenz
danke ich herzlich für die gütige Anerkennung meiner Arbeit. Eurer Exzellenz Lob wiegt mehr als alles andere, da die Arbeit doch nur für Eure Exzellenz gedacht und gemacht ist. Einstweilen sind die Maße etwa 5 x 5 m. Sie lassen sich aber je nach den Maßen des Raumes etwas abändern. Die Kosten der Ausführung habe ich auf 50.000 M berechnet, wenn der Verkauf direkt durch die Ausstellung geschieht 10% Provision mehr.
Ich denke mir, daß ich am ehesten || zum Ziel meiner Wünsche, zur Aufstellung meiner Arbeit im Phylogenetischen Museum in Jena, gelange wenn ein Comité gebildet wird, das die Sache in die Hand nimmt, und da möchte ich Eure Exzellenz bitten, mir zu raten, an wen ich mich wenden kann. Ich selbst will dann gerne in meinem Bekanntenkreise für die Sache wirken, nur kann ich es nicht sein, der sich an die Spitze stellt. Dr. Paul von Ritter wollen wir fortan ganz bei Seite lassen, er hat mir die Photos || die ich ihm sandte uneröffnet retourniert, das genügt mir vollständig. Herr Rottenburg Glaskow [!] hat auch abgelehnt, jetzt weiß ich Niemanden mehr! Der Monistenbund? Ich hoffe daß Eure Exzellenz mir Rathschläge erteilen können, denn ohne solche kann ich nicht recht weiter. Es müßte ein namhafter Gelehrter sein der sich durch die Übernahme des Vorsitzes a in einem solchen Comité pekuniär zu nichts verpflichtet, aber durch seinen Namen der Sache An-||sehen verleiht.
Eurer Exzellenz
ehrerbietigst ergebener
Harro Magnussen
a gestr.: eines