Max Adler an Ernst Haeckel, München, 27. September 1911
Max Adler
Schubertstrasse 6/II.
Telefon 8669
München, 27. September 1911
Hochverehrter Meister und Führer!
Ich danke Ihnen verbindlichst für Ihre liebenswürdigen und ausführlichen Zeilen und bin heute in der angenehmen Lage Ihnen ergebenst berichten zu können, daß ein einfacher Mann dem Deutschen Monisten Bund die hochherzige Spende von 10 000 M zugewendet hat und sind wir dadurch zunächst von den Hauptsorgen enthoben. Ich bitte Sie hochverehrter Herr Geheimrat nochmals um Ent-||schuldigung, daß ich Sie mit der Bittschrift behelligt habe und hoffe gerne daß auch das zahlkräftige Publikum sich allmählich entwickelt und Sinn und Mittel für ideale Zwecke zur Verfügung stellt. Ich hoffe Ihnen recht bald über weitere gute Erfolge berichten zu können und wünsche Ihnen recht erfolgreiche Kur und baldige völlige Genesung. Ihr Sie aufrichtig verehrender ergebener
Max Adler